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 7,5% mehr Lohn? IG Metall bringt Zeitarbeitsbranche unter Druck!

 7,5% mehr Lohn? IG Metall bringt Zeitarbeitsbranche unter Druck!


Die Katze ist nun aus dem Sack: Nachdem die DGB-Tarifgemeinschaft Zeitarbeit die Tarifverträge mit Ablauf des 30.09.2025 kündigte und die IG Metall durch die Kündigung der von ihr geschlossenen Branchenzuschlagstarifverträge sogar noch nachgelegt hat, wurden nun die gewerkschaftlichen Tarifforderungen bekannt.

Eine satte Lohnerhöhung um 7,5% (bei einer Laufzeit von 12 Monaten) für alle Entgeltgruppen soll es dann schon bitte sein. Damit soll insb. die Anpassung des gesetzlichen Mindestlohns 1:1 weitergegeben und damit auch der bisherige Abstand zur tariflichen EG 1 fortgeschrieben werden.

Die IG Metall fordert zudem Verbesserungen bei den tariflichen Branchenzuschlägen – welche dies konkret sind, wurde allerdings noch nicht offiziell bekannt gegeben. Der GVP (als Tarifpartner der DGB-Tarifgemeinschaft) reagierte mit Unverständnis auf diese gewerkschaftlichen Forderungen. Wörtlich:

„In der aktuell angespannten wirtschaftlichen Lage sind solche Maximalforderungen nicht nur realitätsfern, sondern gefährden auch konkret Arbeitsplätze in der Zeitarbeit“, erklärt Sven Kramer, Tarifverhandlungsführer des GVP.

„Viele Unternehmen kämpfen mit Auftragsrückgängen, gestiegenen Kosten und einer spürbar geringeren Nachfrage nach flexibler Beschäftigung. Wer in dieser Situation die Lohnkosten massiv erhöht, setzt nicht nur Arbeitsplätze aufs Spiel, sondern bringt auch ganze Geschäftsmodelle ins Wanken.“

Diesem Statement ist nichts hinzuzufügen. Die Gewerkschaften vergaloppieren sich mit ihren Forderungen, die von der Branche – auch vor dem Hintergrund der gegenwärtig angespannten wirtschaftlichen Situation – nicht gestemmt werden können. Das aktuelle Stundenentgelt der EG 1 liegt bereits bei 14,53 EUR brutto. Erhöht um 7,5 % ergibt das 15,62 EUR. Bei einem Faktor von 2,0 läge man bei über 30,00 EUR.

Die Frage weitere ist: Welche Kunden sind überhaupt noch bereit, diesen „Kurs“ für einen „einfachen“ Helfer zu zahlen? Noch ist natürlich nicht aller Tage Abend: Eine Forderung ist zunächst nur eine Forderung und kein Tarifabschluss!

Die Tarifverhandlungen starten offiziell am 22.08.2025 – auf das Ergebnis darf man durchaus gespannt sein. Dass am Ende nicht die gewerkschaftliche Maximalforderung stehen wird, dürfte allen Beteiligten klar sein. Aber auch: Günstig wird es auch in dieser Tarifrunde für die Zeitarbeitsunternehmen sicherlich nicht werden.

Wir bleiben gespannt-optimistisch und werden natürlich über die weitere Entwicklung berichten.

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