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Eine Tarifrunde in der Zeitarbeit wie eine Achterbahn – und keiner wusste, ob die Bremsen wirklich halten!

Eine Tarifrunde in der Zeitarbeit wie eine Achterbahn – und keiner wusste, ob die Bremsen wirklich halten!


Bereits im Sommer 2025 haben sich die Tarifvertragsparteien der Zeitarbeit auf eine lineare Erhöhung der tariflichen Entgelte verständigt.

Ganz abgeschlossen waren die Verhandlungen zwischen dem GVP und der DGB-Tarifgemeinschaft aber noch nicht, denn die IG Metall hatte die von ihr abgeschlossenen Branchenzuschlagstarifverträge zum 30.09.2025 gekündigt. Diese wirkten ab dem 01.10.2025 folglich nur noch nach.

Ein überraschender Move, geschah dies doch im Alleingang und ohne (soweit bekannt) Rückkopplung mit den übrigen DGB-Gewerkschaften.

Der gordische Knoten mit der IG Metall ist nun endlich durchschlagen worden. Der GVP und die IG Metall haben sich nach zähen Verhandlungen auf ein Ergebnis für den TV BZ ME verständigt.

Danach erhöht sich die Deckelung I (bisher 90 %) ab dem 01.01.2028 für Einsätze, die ab dem 01.04.2027 beginnen, nach dem 9. bis zum vollendeten 15. Monat auf 92,5 % des laufenden regelmäßig gezahlten Stundenentgelts eines vergleichbaren Arbeitnehmers des Kundenbetriebs.

Ab dem 01.01.2029 erhöht sich die Deckelung I für Einsätze, die ab dem 01.04.2028 beginnen, weiter auf 95 %.

Die 5. Zuschlagsstufe des Branchenzuschlags (bisher 50 %) wird im Gegenzug ab dem 01.01.2028 (für Einsätze ab dem 01.04.2027) auf 47 % und ab dem 01.01.2029 (für Einsätze ab dem 01.04.2028) auf 45 % abgesenkt.

Der TV BZ ME wird rückwirkend zum 01.10.2025 wieder in Kraft gesetzt und kann erstmals zum 31.10.2030 gekündigt werden. Zudem wurde eine Erklärungsfrist mit Widerrufsmöglichkeit bis zum 09.12.2025 vereinbart.

Es ist davon auszugehen, dass der Abschluss hält und kein Widerruf erfolgt. Dies gilt voraussichtlich auch für die verlängerte Erklärungsfrist mit der IG Metall zu den linearen Entgelterhöhungen.

Ende gut, alles gut?

Zumindest dürfte diese zähe Tarifrunde nun abgeschlossen sein. Zeitarbeitsunternehmen haben für die nächsten Jahre Planungssicherheit – auch weil sich bei den Branchenzuschlägen erst ab dem 01.01.2028 etwas ändert.

Ob es die „Extrarunde“ mit der IG Metall gebraucht hätte, ist fraglich. Entscheidend ist, dass GVP und IG Metall sich auf einen Kompromiss geeinigt haben, der ein wenig wie „linke Tasche, rechte Tasche“ wirkt.

Sei es drum: Nun gilt es, den Blick nach vorne zu richten!

Wenn Sie ergänzende Fragen haben sollten, melden Sie sich jederzeit gerne bei Dr. Alexander Bissels.

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